Recruiting über TikTok und Co.: Wie Sie mit authentischem Employer Branding die Gen Z erreichen

11. Juli 2025

Die Stellenanzeige in der Lokalzeitung ist mittlerweile ein Relikt. Selbst das klassische Jobportal auf LinkedIn wirkt für eine Generation, die mit 15-Sekunden-Videos und flüchtigen Stories aufgewachsen ist, oft steif und unpersönlich. Willkommen in der neuen Realität des Recruitings. Wer heute junge Talente aus der Generation Z für sich gewinnen möchte, muss umdenken – und dort präsent sein, wo diese Zielgruppe tatsächlich unterwegs ist: auf TikTok, Instagram & Co. Doch es genügt nicht, eine Stellenanzeige in ein Reel zu verpacken. Die Gen Z gilt als besonders werbekritisch. Hochglanzvideos, leere Versprechen und austauschbare Phrasen verlieren bei ihr in Sekundenschnelle an Wirkung. Was sie sucht, ist Authentizität. Sie möchte verstehen, wer hinter einem Unternehmen steckt – wie das Team tickt, welche Werte gelebt werden und ob sie wirklich dazugehört.

In diesem Beitrag zeigen wir, wie Sie mit authentischem Employer Branding auf Social Media nicht nur Aufmerksamkeit erzeugen, sondern echtes Interesse wecken. So bauen Sie eine glaubwürdige Verbindung zur Generation Z auf – und gewinnen die Talente, die wirklich zu Ihrem Unternehmen passen.

 

Der Paradigmenwechsel: Warum die Gen Z anders tickt (und was das für Ihr Recruiting bedeutet)

Um die Gen Z erfolgreich anzusprechen, müssen wir zuerst verstehen, was sie antreibt. Diese zwischen 1997 und 2012 geborene Generation ist die erste, die vollständig im digitalen Zeitalter aufgewachsen ist. Das Internet ist kein Werkzeug, es ist ein integraler Bestandteil ihres Lebens. Das prägt ihre Erwartungen an die Arbeitswelt fundamental:

  • Transparenz ist nicht verhandelbar: Die Gen Z ist es gewohnt, Informationen sofort und ungefiltert zu erhalten. Sie erwartet, dass Unternehmen ebenso transparent sind – über die Unternehmenskultur, die Gehälter, die Aufstiegschancen und die gesellschaftliche Verantwortung.
  • Sinnhaftigkeit > Prestige: Ein hohes Gehalt ist wichtig, aber nicht alles. Junge Talente wollen für ein Unternehmen arbeiten, dessen Werte sie teilen und dessen Arbeit einen positiven Beitrag leistet. Sie fragen nicht nur „Was mache ich hier?“, sondern „Warum mache ich das?“.
  • Flexibilität und Work-Life-Blending: Die starre 9-to-5-Mentalität hat ausgedient. Flexible Arbeitszeiten, Home-Office-Möglichkeiten und ein Fokus auf psychische Gesundheit sind für die Gen Z keine netten Boni, sondern Grundvoraussetzungen.
  • Authentizität als Währung: Sie folgen lieber einem Micro-Influencer mit 5.000 Followern, der seine ehrliche Meinung teilt, als einem aalglatten Megastar. Diese Erwartungshaltung übertragen sie auf Arbeitgeber. Ein unperfektes, aber ehrliches „Behind the Scenes“-Video ist ihnen mehr wert als ein teuer produzierter Imagefilm.

Wer diese Werte ignoriert und versucht, die Gen Z mit den Methoden der Millennials zu ködern, wird scheitern. Ihr Recruiting muss eine Konversation sein, kein Monolog.

 

Schluss mit Hochglanz: Die Kraft authentischer Einblicke

Der Schlüssel zu wirkungsvollem Employer Branding für die Generation Z lässt sich in einem Begriff zusammenfassen: Authentizität. Hochglanzbilder und inszenierte Szenen wirken auf diese Zielgruppe schnell gekünstelt und unglaubwürdig. Stattdessen gilt: Zeigen Sie den echten Arbeitsalltag – ungeschönt, nahbar und ehrlich.

  • Der echte Arbeitsplatz: Statt des perfekt aufgeräumten Büros, das nur für den Fototermin vorbereitet wurde, wirkt ein authentisches Bild vom lebendigen, vielleicht auch leicht chaotischen Schreibtisch viel glaubwürdiger – und oft sympathischer. 
  • Reale Team-Dynamik: Zeichnen Sie echte Meetings oder kreative Diskussionen auf. Auch wenn es mal kontrovers zugeht, zeigt das: Hier wird mitgedacht, mitgestaltet und gemeinsam nach Lösungen gesucht. 
  • Zwischenmenschliche Momente: Szenen aus der Kaffeeküche, spontane Gespräche in der Pause oder gemeinsame Erlebnisse nach Feierabend geben Einblicke in das soziale Miteinander – ein entscheidender Faktor für junge Talente bei der Arbeitgeberwahl.

Warum funktioniert das? Weil es nahbar ist. Es zeigt, dass in Ihrem Unternehmen echte Menschen arbeiten, mit Ecken und Kanten. Es schafft eine emotionale Verbindung und beantwortet die wichtigste Frage eines potenziellen Bewerbers: „Passe ich in dieses Team? Fühle ich mich hier wohl?“ Genau hier spielen soziale Plattformen wie TikTok und Instagram ihre Stärken aus. Ihre Algorithmen belohnen rohen, kreativen und menschlichen Content. Ein Video, das mit dem Smartphone gefilmt wurde, kann viral gehen, während ein professioneller Werbespot unter Umständen ignoriert wird.

 

Die richtigen Kanäle, die richtigen Formate: Ein praktischer Leitfaden

Die Generation Z ist digital vernetzt, aber nicht gleichmäßig über alle Plattformen verteilt. Wer junge Talente erreichen will, braucht eine gezielte Kanalstrategie und Inhalte, die sowohl zur Plattform als auch zur Unternehmenskultur passen. Die gute Nachricht: Sie müssen nicht überall präsent sein – wohl aber dort, wo Ihre Zielgruppe tatsächlich aktiv ist. Entscheidend ist, die Sprache und Dynamik des jeweiligen Kanals zu verstehen und Inhalte zu liefern, die sich organisch in den digitalen Alltag der Gen Z einfügen.

Nachfolgend geben wir Ihnen einen praxisorientierten Überblick über die wichtigsten Plattformen im Employer Branding für die Generation Z – und wie Sie diese strategisch und kreativ bespielen können:

 

1. TikTok: Das Epizentrum der Kreativität

TikTok ist längst mehr als eine Tanzplattform – es ist der Ort, an dem Trends entstehen, Geschichten erzählt und Marken greifbar gemacht werden. Authentizität, Tempo und Humor sind hier entscheidend.

  • „Day in the Life“-Videos: Lassen Sie Auszubildende, Berufseinsteiger oder Mitarbeitende aus verschiedenen Bereichen einen typischen (oder auch ungewöhnlichen) Arbeitstag dokumentieren – ungeschminkt, echt, gerne mit einem Augenzwinkern.
  • Challenges & Trends: Beteiligen Sie sich an viralen Formaten oder interpretieren Sie Trends im eigenen Stil – ideal, um Reichweite zu generieren und Sympathie aufzubauen.
  • Q&A mit dem Team: Kurze, ehrliche Antworten auf ungewöhnliche Fragen („Was war dein peinlichster Moment im Bewerbungsgespräch?“) zeigen Persönlichkeit und Menschlichkeit – und damit Nahbarkeit.

Tipp: Nutzen Sie TikToks Schnittfunktionen, Musik, Duetts und Voiceovers gezielt – das erhöht die Verweildauer und stärkt die Plattformkonformität.

 

2. Instagram: Die visuelle Visitenkarte Ihres Unternehmens

Instagram bleibt für viele junge Menschen ein zentraler Ort zur Orientierung – auch bei der Arbeitgeberwahl. Hier geht es weniger um virale Reichweite als um visuelle Markenbildung, Interaktion und Storytelling.

  • Reels für „Behind the Scenes“: Zeigen Sie Arbeitsprozesse, Events, Produktionsschritte oder den ganz normalen Alltag in kurzen, emotionalen Clips.
  • Stories für Interaktion: Nutzen Sie Umfragen, Quiz-Formate oder „Frag das Team“-Sticker, um ins Gespräch zu kommen – und Nähe aufzubauen.
  • Der Feed als Kultur-Mosaik: Ein durchdachter Feed mit echten Bildern vom Team, Projekteinblicken oder kurzen Zitaten schafft Vertrauen und vermittelt Werte auf einen Blick.

 Tipp: Ein konsistenter visueller Stil (Farben, Typografie, Tonalität) trägt dazu bei, die Arbeitgebermarke professionell und wiedererkennbar zu präsentieren – ohne an Echtheit zu verlieren.

 

3. LinkedIn: Der professionelle Resonanzraum

LinkedIn ist für die Generation Z kein verstaubtes Karrierenetzwerk mehr – viele junge Talente nutzen es, um berufliche Inspiration zu finden, Netzwerke aufzubauen und sich mit Arbeitgebern auf Augenhöhe auszutauschen. Gerade für duale Studierende, Berufseinsteiger und Young Professionals bietet LinkedIn wertvolle Touchpoints.

  • Karrieregeschichten erzählen: Teilen Sie persönliche Erfahrungsberichte von Mitarbeitenden – idealerweise aus der Perspektive junger Kollegen, die den Einstieg ins Unternehmen schildern.
  • Leadership nahbar machen: Statements, Reflexionen oder Kommentare von Führungskräften zu Themen wie New Work, Diversität oder Teamkultur wirken glaubwürdig und stärken das Arbeitgeberprofil.
  • Karriere-Content mit Mehrwert: Fachbeiträge, Tipps zum Bewerbungsprozess oder Einblicke in interne Weiterbildungsangebote positionieren Ihr Unternehmen als engagierten, modernen Arbeitgeber.

Tipp: Achten Sie auf ein gutes Zusammenspiel aus persönlicher Note, thematischem Tiefgang und professionellem Design – so entsteht ein glaubwürdiges, attraktives Gesamtbild.

 

4. YouTube: Raum für Tiefe und Geschichten

YouTube bietet – im Gegensatz zu TikTok oder Instagram – Platz für längere Formate, Hintergrundgeschichten und einen echten Blick hinter die Kulissen. Für Arbeitgeber bietet sich hier die Möglichkeit, sowohl informativ als auch emotional zu überzeugen.

  • Mini-Dokus und Porträts: Produzieren Sie 3–5-minütige Videos, die einzelne Mitarbeitende oder Teams vorstellen – mit Fokus auf Persönlichkeit, Aufgaben und Motivation.
  • Karriereformate mit Storytelling: Einblicke in Bewerbungsprozesse, Ausbildung oder duales Studium, begleitet durch echte Erfahrungsberichte, wirken besonders authentisch.
  • Event- oder Projekt-Videos: Ob Hackathon, Azubi-Tag oder Messeauftritt – dokumentieren Sie solche Highlights mit echtem Storytelling und Emotion.

Tipp: Auch auf YouTube gilt: lieber weniger, aber hochwertig. Investieren Sie in gute Tonqualität, durchdachte Dramaturgie und klare Botschaften – das zahlt auf Ihr Employer Branding langfristig ein.

 

Wie Sie eine digitale Full Service Agentur bei der Umsetzung unterstützt

Die Theorie klingt überzeugend, doch die Umsetzung im Unternehmensalltag kann eine Herausforderung sein. Oft fehlen die Zeit, das kreative Know-how oder die personellen Ressourcen, um eine solche Strategie konsequent umzusetzen. Hier kommt eine erfahrene Full Service Agentur ins Spiel, die nicht nur als externer digitaler Dienstleister, sondern als strategischer Partner agiert.

Eine spezialisierte Agentur kann folgende Leistungen erbringen, um Ihr Social-Recruiting zum Erfolg zu führen:

  1. Strategieentwicklung & Workshop: Alles beginnt mit einer soliden Strategie. In einem gemeinsamen Workshop analysiert die Agentur Ihre bestehende Arbeitgebermarke, definiert die Kernbotschaften und legt die Zielgruppen auf den passenden Kanälen fest. Sie hilft Ihnen, Ihre authentischen Stärken zu identifizieren und in eine kreative Leitidee zu übersetzen, die zur Gen Z passt.
  2. Professionelle Content-Kreation: Authentizität bedeutet nicht Amateurhaftigkeit. Eine Agentur bringt das nötige Equipment und das videografische Know-how mit, um Ihre echten Momente professionell einzufangen. Ob „Day in the Life“-Videos, Interviews oder die Begleitung von Teamevents – sie sorgt für eine hochwertige Umsetzung, die den rohen Charme der Plattformen beibehält. Sie übernimmt Schnitt, Tonbearbeitung und die Erstellung von Grafiken, die zum jeweiligen Kanal passen.
  3. Redaktionsplanung & Community Management: Eine Agentur entwickelt einen konsistenten Redaktionsplan, der sicherstellt, dass Ihre Kanäle regelmäßig mit relevantem Content bespielt werden. Noch wichtiger: Sie übernimmt das Community Management. Das bedeutet, sie reagiert zeitnah und authentisch auf Kommentare, beantwortet Fragen und fördert aktiv den Dialog – ein entscheidender Faktor, um eine loyale Community aufzubauen.
  4. Performance Marketing für Recruiting-Kampagnen: Um die Reichweite gezielt zu erhöhen und offene Stellen schnell zu besetzen, entwickelt die Agentur gezielte Werbekampagnen. Sie nutzt präzises Targeting, um Ihre Anzeigen genau den richtigen Talenten in einer bestimmten Region oder mit spezifischen Interessen auszuspielen. Durch kontinuierliches A/B-Testing und Budget-Optimierung wird sichergestellt, dass Ihr Recruiting-Budget maximal effizient eingesetzt wird.
  5. Analyse & Reporting: Woher wissen Sie, ob Ihre Maßnahmen erfolgreich sind? Eine Agentur liefert Ihnen verständliche Reportings, die über reine Like-Zahlen hinausgehen. Sie analysiert Engagement-Raten, die demografische Entwicklung Ihrer Follower, die Stimmung in den Kommentaren (Sentiment-Analyse) und verfolgt, wie viele Bewerbungen tatsächlich über die sozialen Kanäle generiert werden. Diese Daten sind die Grundlage für die stetige Optimierung Ihrer Strategie.

 

Fazit: Die Ansprache der Generation Z erfordert keine Hochglanzinszenierung und keine komplizierten Strategien – sondern eine klare Haltung: Echtheit vor Perfektion. Wer junge Talente gewinnen will, sollte keine Fassade aufbauen, sondern die gelebte Unternehmenskultur sichtbar machen – mit all ihren Ecken, Kanten und sympathischen Eigenheiten. Ob Sie diesen Weg intern gestalten oder mit einem erfahrenen Partner – entscheidend ist der Mut, neue Formate zu testen, Humor zuzulassen und Ihren Mitarbeitenden eine echte Stimme zu geben. Nicht jedes Video muss viral gehen. Es geht darum, eine langfristige Verbindung aufzubauen – zu Menschen, die nicht nur einen Job suchen, sondern ein berufliches Zuhause.

Wenn Sie diesen Weg gehen möchten, begleiten wir Sie gern: von der Strategie über Content-Entwicklung bis hin zur Umsetzung auf den passenden Kanälen. Als Full Service Agentur bei Leipzig unterstützen wir Sie dabei, Ihre Arbeitgebermarke authentisch sichtbar zu machen – kreativ, zielgruppengerecht und nachhaltig wirksam.

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