Produktdesign: Was kommt nach den Palettenholzmöbeln?

12. Mrz 2019

Ob Regalwand, Couchtisch, Raumteiler, Diwan oder Weinregal – jahrelang waren Möbel aus Palettenholz die Top-Favoriten der Upcycling-Bewegung.

Handwerklich begabte Hipster zimmerten die Einrichtungsgegenstände selbst zusammen, während andere die Trendmöbel beim Versandhändler bestellten. Palettenholzmöbel verbinden den Charme von Naturmaterialien mit einem zeitlosen Industriedesign. Europlatten können dank genormter Maße nach dem Baukastenprinzip auseinandergenommen und wieder zusammengesetzt werden, was die Verarbeitung zu stylishen Einrichtungsgegenständen und Wohnaccessoires besonders einfach macht.

Jeder Trend durchläuft eine Phase des Aufschwungs und des Abschwungs. Palettenholzmöbel machen in diesem Zusammenhang keine Ausnahme. Derzeit prägt ein neuer Trend im Produktdesign den Einrichtungsstil in vielen Haushalten und Unternehmen: Betonmöbel.

Betonmöbel: Stylishe Einrichtungsgegenstände

Beton verbinden die meisten Menschen mit einem Industriewerkstoff, der dank seiner Festigkeit und Witterungsbeständigkeit vornehmlich als Baumaterial geeignet ist. Attribute wie kalt, abweisend und unästhetisch werden häufig im Zusammenhang mit dem Baustoff genannt. Was auf den Sichtbeton beim Hausbau zu 100 Prozent zutrifft, verliert beim Möbeldesign an Bedeutung. In diesem Segment und bei der Herstellung von Wohnaccessoires wie Lampen, Vasen und Schalen zeigt Beton seine warmen, sinnlichen Qualitäten. Aus einer grauen Masse wird ein formbarer Werkstoff, der in Abhängigkeit von der Zusammensetzung eine feingliedrige, grobkörnige oder glatte Oberflächenstruktur besitzt. Es sind die puristischen Formen, die viele Menschen an Betonmöbeln faszinieren. Das schnörkellose Design entspricht dem gegenwärtigen Zeitgeist und setzt im Wohn-, Schlaf-, Ess- und Küchenbereich aufmerksamkeitsstarke Akzente.

Herstellung von Betonmöbeln

Bei der Herstellung von Betonmöbeln kommen unterschiedliche Fertigungsverfahren zum Einsatz. Das von einer Baustelle bekannte Gussverfahren ist auch bei der Möbelherstellung praktikabel. Der flüssige Baustoff wird dabei in Schalungsboxen in Form gegossen. Auf diese Weise entstehen Hocker, Ofenbänke, Tische und Arbeitsplatten, die meist kubisch geformt sind. Eine andere Art der Betonmöbelherstellung ähnelt der Verarbeitung von Spanplatten. Dünne Platten aus Beton werden auf Maß zugeschnitten und miteinander verklebt. Darüber hinaus experimentieren Produktdesigner mit wesentlich dünneren Materialstärken, etwa bei Lampen und Schalen, die nur wenig Gewicht tragen müssen und nicht Gefahr laufen zu zerbrechen.

Struktur und Farbe von Betonmöbeln

Die außergewöhnliche Ausstrahlung verdanken Möbel und Wohnaccessoires aus Beton der Oberfläche des Baustoffes. Je nachdem, ob grob- oder feinkörnige Bestandteile verwendet werden, wirkt die Betonoberfläche nach dem Aushärten fein wie Sandstein oder rau wie Dolomitgestein. Durch die Beimischung von Farbpigmenten kann der graue Grundton den jeweiligen Erfordernissen angepasst werden. Da Beton in der Regel gegossen wird, nimmt der Baustoff die Form und Haptik der Schalung an. Diesen Effekt nutzen kreative Designer, um Einrichtungsgegenstände mit einer einzigartigen Oberflächenstruktur zu schaffen. Strukturtextilien, Blätter, Holzfasern oder Naturstein verleihen der Oberfläche eine natürliche Optik. Nach dem Aushärten kann Beton auf unterschiedliche Weise bearbeitet werden. Feinkörniges Material lässt sich beispielsweise glatt schleifen, wobei die Oberfläche einem edlen Naturstein wie Marmor ähnelt.

Kontraste schaffen durch Holz oder Kupfer

Beton als Werkstoff für die Inneneinrichtung lässt sich hervorragend mit anderen Materialien kombinieren. Ganz bewusst setzen Designer auf Kontraste, um Möbel, Einrichtungsgegenstände und Accessoires aus Beton aufmerksamkeitsstark in Szene zu setzen. Ein Gegenpol zum harten Beton bildet das Naturmaterial Holz mit seiner weichen, sinnlichen Ausstrahlung. Ein Couchtisch mit Betonsockel und einer Tischplatte aus Eichenholz oder eine Küchenzeile aus Beton mit einer Einfassung aus Akazie stehen für Individualität und Kreativität. Einen besonders reizvollen Kontrast zu Beton bildet Kupfer. Das rötlich schimmernde Metall wirkt in Kombination mit dem grauen Baustoff als Blickfang und wertet die gesamte Einrichtung auf. Auch mit Naturmaterialien wie Kork, Bambus oder Bast bieten sich kreative Gestaltungsmöglichkeiten in Kombination mit Beton.

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