Arbeitswelt im Umbruch: Was sind Silver Potentials?

30. Sep 2019

Der demografische Wandel ist in Deutschland längst Realität.

Jeder Zweite hat das Alter von 45 überschritten und 20 Prozent der Menschen sind älter als 66 Jahre. Darüber hinaus steigt die durchschnittliche Lebenserwartung konstant an. In naher Zukunft wird die Mehrheit der Gesellschaft aus über 50-Jährigen bestehen. Diese Tatsache hat konkrete Auswirkungen auf die Arbeitswelt, denn die Bedeutung der sogenannten Silver Potentials wird zunehmen.

Silver Potentials: „Best Ager“ unter den Arbeitnehmern

Immer häufiger taucht in den Fachblättern verschiedener Branchen der Begriff „Silver Potentials“ auf. Gemeint sind Arbeitnehmer jenseits der 50, die bislang kaum eine Chance auf dem Arbeitsmarkt mehr hatten, wenn sie in diesem Alter den Job verloren oder aus gesundheitlichen Gründen einer bestimmten Tätigkeit nicht mehr nachgehen konnten. Nicht selten führen bis heute Vorurteile zu einer Benachteiligung dieser Gruppe bei der Jobsuche. Dabei nehmen ältere Arbeitnehmer längst nicht mehr die Rolle der überforderten Digital-Verweigerer ein.

Am Umgang mit digitalen Anwendungen und neuen Techniken wie Virtual und Augmented Reality ist die Generation der 50-Jährigen genauso interessiert wie junge „Digital Nativs“. Die Silver Potentials bringen Eigenschaften wie Motivation und Leistungs- bzw. Weiterbildungsbereitschaft sowie soziale und persönliche Kompetenzen aufgrund ihrer Lebenserfahrung mit. Erfahrung ersetzt und ergänzt in vielen Fällen die Qualifikation. Zahlreiche Unternehmen stellen sich bereits auf die veränderten Rahmenbedingungen am Arbeitsmarkt ein und wenden sich bei bestimmten Stellenausschreibungen ganz konkret an die Vertreter der sogenannten „Best Ager“.

Zielgerichtete Nutzung der Kompetenzen

Silver Potentials bringen eine ganze Reihe von Kompetenzen mit, die junge Hochschulabsolventen trotz großer Affinität zur digitalen Technik nicht haben können. Natürlich beherrschen die Vertreter der jungen Generation die Handhabung digitaler Technik. Sie lernen schnell hinzu und scheuen sich nicht, bahnbrechende Neuerungen und wegweisende Technologien auf Herz und Nieren zu prüfen. Was häufig fehlt, ist die sogenannte „digitale Weisheit“ (Digital Wisdom). Gemeint ist die Fokussierung auf die Wirklichkeitswahrnehmung und das Erkennen von Möglichkeiten, wie vernetzte Technologie effizient, kostensparend und gewinnsteigernd eingesetzt werden kann. Die Silver Potentials bringen in diesem Punkt Kompetenzen mit, von denen die jungen, technikaffinen Mitarbeiter profitieren.

Silver Potentials als Antwort auf den Fachkräftemangel

Dass der demografische Wandel längst in der Lebenswirklichkeit von Unternehmen angekommen ist, zeigt sich am Fachkräftemangel. In vielen Branchen findet sich kaum noch Nachwuchs. Das liegt unter anderem daran, dass für die jüngere Generation eine ausgewogene Life-Work-Balance wichtiger ist, als die berufliche Karriere. Unternehmen lösen das Problem des Fachkräftemangels auf unterschiedliche Art. Um die Kompetenzen der Silver Potetials auszunutzen, legen manche Firmen Weiter-, Ausbildungs- und Qualifizierungsprogramme auf, die sich an den Bedürfnissen der älteren Arbeitnehmer orientieren. In einigen Unternehmen werden Abteilungen aufgebaut, in denen die Vertreter der älteren Generation eine Beraterfunktion haben oder für projektbezogene Tätigkeiten eingesetzt werden. Auf diese Weise gehen wertvolle Erfahrungen nicht verloren und die Silver Potentials werden gezielt eingebunden.

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