Führungskräfte 2.0 – Merkmale einer guten Unternehmensführung

22. Nov 2018

Die Führungskultur in Unternehmen befindet sich in einem Umbruch. Basta-Mentalität und der damit verbundene autoritäre Führungsstil sind Relikte aus einer anderen Zeit.

Solange die Anzahl der Bewerber größer war, als die Anzahl der Jobs, konnten Firmen diesen Führungsstil problemlos durchsetzen. Doch die Zeiten haben sich geändert. In der Gegenwart suchen Unternehmen händeringend nach qualifizierten Mitarbeitern. Der Fachkräftemangel wird in sämtlichen Medien thematisiert und gut ausgebildete Arbeitnehmer wählen heute selbst das passende Unternehmen aus und nicht umgekehrt.

Flexibilität: Gebot der Stunde für Unternehmen

Unternehmen stehen in Zeiten der fortschreitenden Globalisierung und der bevorstehenden Digitalisierung vor großen Herausforderungen. Flexibilität ist das Gebot der Stunde und bezieht sich auf sämtliche Geschäftsbereiche. Permanent müssen die Produktpalette, das Marketing, die Kommunikation und auch das soziale Engagement an wechselnde Bedingungen und Bedürfnisse angepasst werden. Unternehmen, die zu schnellen Richtungswechseln nicht in der Lage sind, bleiben auf der Strecke, wie das prominente Beispiel Nokia zeigt. Der finnische Handyhersteller hatte den nahenden Smartphone-Boom schlicht verschlafen und binnen kurzer Zeit seine Position als Weltmarktführer verloren. Die Kunst für Unternehmen liegt darin, zügig auf Veränderungen zu reagieren, ohne das eigene Wachstum und damit die Konkurrenzfähigkeit aus den Augen zu verlieren. Starre Hierarchien und ein autoritärer Führungsstil sind auf diesem Weg hinderlich.

Abschied von Hierarchien und Autorität

Starre Handlungsabläufe, Autorität und strenge Hierarchien haben als Merkmale für einen modernen Führungsstil ausgedient. Nicht einmal fundiertes Fachwissen oder eine langjährige Betriebszugehörigkeit sind in der Gegenwart Kriterien, nach denen Führungskräfte rekrutiert werden. Zu einem modernen Führungsstil gehört vielmehr die Fähigkeit, Veränderungsprozesse in Firmen zu erkennen und die Mitarbeiter zu motivieren, diese zu unterstützen und mitzutragen. Insbesondere in wirtschaftlichen Krisen zeigt sich Führungsstärke. Einschnitte, wie der Umbau einer ganzen Abteilung als Reaktion auf Veränderungen am Markt, können nur erfolgreich bewältigt werden, wenn die Mitarbeiter Entscheidungen mittragen oder gar selbst angeregt haben. Veränderungen, die aus der inneren Struktur eines Unternehmens stammen, sind in der Regel nachhaltiger und erfolgreicher, als Anordnungen, die von der ersten bis zur letzten Führungsebene kompromisslos durchgesetzt werden.

Führungskräfte 2.0: Empathie statt Autorität

Moderne Mitarbeiterführung setzt auf Empathie und nicht auf Autorität. Eine Führungskraft der Generation 2.0 versteht sich als Coach oder Mentor, der Verständnis für die Wünsche und Bedürfnisse der Mitarbeiter aufbringt, ohne dabei die unternehmerischen Ziele aus den Augen zu verlieren. Soziale Kompetenzen werden vor diesem Hintergrund ebenso wichtig wie die Fähigkeit, ein motivierendes Arbeitsumfeld zu schaffen. Mitarbeiter, die sich zu 100 Prozent mit dem Unternehmen identifizieren, bringen echtes Engagement mit und setzen sich auch außerhalb des beruflichen Alltags für den Arbeitgeber ein. Sachkompetenz und Fachwissen rücken für Führungskräfte der Gegenwart in den Hintergrund. Eigenschaften wie Wertschätzung, Vertrauen, Authentizität und Fokussierung gewinnen zunehmend an Bedeutung. Dazu gehören auch die Fähigkeiten, Ziele klar und verständlich zu kommunizieren sowie die Fähigkeit, die Motive und Stärken der Mitarbeiter zu erkennen.

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